Nach den tagelangen Regengüssen und heftigen Gewittern der letzten Woche besuchte ich die Schlucht „Gorges du Pichoux“ bei Undervelier. Als ich das letzte Mal im November hier war, führte die Sorne fast kein Wasser und die Landschaft präsentierte sich nicht wie erwartet. Dieses Mal überquollen der Bach und die Zuflüsse und es sprudelte Wasser aus allen Löchern. Sogar auf dem Wanderweg ein kleines Bächlein. Alles war total durchnässt und das Moos an den Bäumen fühlte sich an wie in Wasser getauchte Schwämme. Es toste, rauschte und gurgelte überall. Glücklicherweise hörte es am Nachmittag auf zu regnen, was das Fotografieren erleichterte.
Die Gorges du Pichoux ist eine romantische, enge und schattige Schlucht mit einer starken Vegetation und einem feenhaften Wald. Im Gegensatz zu den meisten Nutzwäldern im Mittelland, sind Waldboden und häufig auch Baumstämme grün bewachsen. Umgestürzte und vermodernde Bäume zeigen, dass die Natur sich selbst überlassen wird. Tiere habe ich keine gesehen, dafür war es wohl viel zu nass, obwohl es hier z.B. viele Salamander geben soll. Dank der kleinen Staumauer hat sich auch ein See gebildet, der Lac Vert – für viele ein idealer Picknick-Platz.
An einem regnerischen Wochentag sind die Gorges du Pichoux ein schönes und ruhiges Ausflugsziel. Schade, dass es nicht mehr und grössere Naturgebiete in dieser Art in der Schweiz gibt.